„Alpenglühen“  im Himalaya – ein erhebender Anblick für Frühaufsteher, und das ist Peter Lauer, der nach 2023 zum zweiten Mal nach Lengenfeld kam, um den Gästen des Kulturbundes von einer seiner Erkundungstouren in aller Welt zu berichten.

Diesmal ging es nach Nepal, dem Land mit dem weltweit größten Höhenunterschied, auf die 220 km lange Annapurna-Runde, die in 18 Tagesmärschen bewältigt wurde. Das Annapurna-Massiv weist acht Gipfel mit über bzw. knapp unter 7000 m Höhe auf, dabei ist die Annapurna I mit 8091 m der höchste und mit einer Todesrate von 30 % zugleich einer der für Bergsteiger gefährlichsten.

Zu Beginn noch in kurzen Hosen, später bei Morgentemperaturen von -10°C ging es für die Trekkinggruppe vorbei an Reisfeldern und schroffen Felshängen, über Hängebrücken und schneebedeckte Pässe.

Allgegenwärtig sind die bemalten Mani-Steine sowie die Gebetsmühlen, mal aus Holz oder Bronze, mitunter auch nur einfache Blechdosen, deren Drehen Segen für alle Lebewesen verbreitet und für gutes Karma sorgt. Obwohl 80 % der Nepalesen Hindus sind, trifft man verbreitet auf Tempel und die allsehenden Augen Buddhas, denn der Geburtsort von Siddhartha Gautama liegt (vermutlich) im heutigen Nepal, unweit der indischen Grenze.

Fahnen in den Farben Blau, Weiß, Rot, Grün, Gelb symbolisieren Himmel, Luft, Feuer, Wasser und Erde.

Die Demokratische Bundesrepublik Nepal war bis 2008 Königreich. Das nepalesische Kastensystem wurde bereits 1963 offiziell abgeschafft, was aber bis heute nicht zu sozialer Gleichstellung geführt hat. In den Gebirgsdörfern wird Schulbildung und Gesundheitsversorgung durch geschulte Laien gewährleistet, staatliche Mittel für ausgewiesene Projekte werden vor Ort „verteilt“.

Da Nepal über kaum nennenswerte Industrie verfügt, liegt die Vermutung nahe, dass der Tourismus die Haupteinnahmequelle des Landes ist. Doch der liegt, wie wir erfuhren, nur auf Platz drei. Den größten Anteil am Bruttoinlandsprodukt hat die Landwirtschaft, danach folgen die Rücküberweisungen der im Ausland – vor allem in den Golfstaaten – tätigen Nepalesen.

Herrn Lauers kurzweilig vorgetragene Wissensvermittlung kam beim aufmerksam zuhörenden und zuschauenden Publikum gut an und wir verblieben wie schon nach dem Äthiopien-Vortrag vor zwei Jahren mit der Gewissheit: Wir freuen uns auf ein Wiedersehen!

Christian Hascher